Grußwort vom Schirmherr der Tafel Wetzlar
Deutschland geht es gut, aber nicht alle können davon profitieren und das seit Jahren. Nicht nur der Reichtum, auch die Armut vererbt sich in unserem Land. Das ist nicht nur zutiefst ungerecht, es ist auch gefährlich für den Zusammenhalt und den Frieden in unserer Gesellschaft.
Dieser Feststellung, die der Bundesvorsitzende der Tafeln in Deutschland, Jochen Brühl, anlässlich der Vorstellung des Armuts- und Reichtumsberichtes der Bundesregierung getroffen hat, ist nichts hinzuzufügen.
Viele Menschen, die auf Unterstützungsleistungen der Gemeinschaft angewiesen sind, vermögen mit diesen nicht am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und verspüren am eigenen Leibe, dass die Schere in unserer Gesellschaft weiter auseinandergeht.
Mit den unterschiedlichen Angeboten, die von der Wetzlarer Tafel erbracht werden, kann denen, die der Hilfe bedürfen, eine Unterstützung geboten werden, um sich ausgewogen zu versorgen, aber auch um Freiräume zu eröffnen, die ihnen die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ermöglichen. Dabei ist es besonders schön zu sehen, dass die „Tafel Wetzlar“ auch viele Menschen in das Erbringen ihrer Leistungen einbezieht.
Zugleich ist die Tafel aber auch ein wichtiger „Stachel“ im Fleisch, der darauf aufmerksam macht, dass mit staatlichen Leistungen nach den Sozialgesetzbüchern oftmals keine auskömmliche Lebensführung möglich ist. Damit ist insbesondere die Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche aus betroffenen Familien angesprochen.
Ich begrüße es, dass die Tafelbewegung diese Frage auch immer wieder auf die Agenda setzt. Sei es durch einzelne Aktivitäten in Mitten unserer Stadt, sei es durch die Mitwirkung im Landesverband der Hessischen Tafeln, sei es durch den Dialog mit Interessierten Menschen oder aber auch durch Nutzung einer eigenen Homepage.
Den Besucherinnen und Besuchern dieser Seite danke ich für ihr Interesse an der Tafelarbeit und wünsche mir, dass sie die Informationen, die sie suchen und erhalten in den gesellschaftlichen Diskurs um die Frage der Verteilungs- und Chancengerechtigkeit einbringen.
Manfred Wagner
Oberbürgermeister und Schirmherr der Tafel Wetzlar